Wilhelm Muster, geboren am 12.10.1916 in Graz, verbrachte seine Kindheit und Jugend im südsteirischen Mureck an der Grenze zu Jugoslawien. Gymnasium an der Bundeserziehungsanstalt Wiener Neustadt, Abitur 1935. Studium (eigentlich ein bewußtes studium generale ohne Pläne für einen Abschluß) an der Karl-Franzens-Universität Graz in den Fächern Romanistik, Germanistik, Medizin, Zoologie, Schauspiel (Arbeit unter anderem als Hilfsregisseur an der Grazer Oper). 1941 zweite Matura an der Lehrerbildungsanstalt Graz, danach Volks- und Hauptschullehrer im Burgenland und in Maribor. Obwohl untauglich, 1943 für kurze Zeit eingezogen; danach Fortsetzung des Studiums in Graz (Geschichte des Altertums, Germanistik, Vergleichende Sprachwissenschaft, Völkerkunde, Zoologie). Nach dem Krieg Studium der Volkskunde und Vergleichenden Religionswissenschaft, 1947 Promotion mit einer Dissertation über den Schamanismus. 1952 Übersiedlung nach Spanien, Lektor an der Universität Madrid, Beschäftigung mit älterer und zeitgenössischer spanischer Literatur. Spanien wurde zu Musters „zweiter Heimat“. Seit 1958 Übersetzungen aus dem Spanischen. 1960 Übersiedlung nach Ibiza, 1962 Rückkehr nach Graz; größere Reisen nach Spanien, Israel, in die Sahara. 1965–1978 Lektorat für Spanisch an der Universität Graz. Seit 1967 verheiratet. Muster starb am 26.1.1994 in Graz.
* 12. Oktober 1916
† 26. Januar 1994
von Walter Grünzweig
Essay
Der Grazer Autor Wilhelm Muster läßt sich nur schwer Strömungen der österreichischen Gegenwartsliteratur zuordnen. Er ...